Zum 1. Tourismustag

Das Ahrtal ist durch die Hochwasser-Flutkatastrophe vom 14. auf den 15. Juli 2021 auch 2 ½ Jahre danach noch lange vom ehemaligen Glanz entfernt. Viele Betriebe mussten erst die Folgen der Corona-Pandemie, dann das verheerende Ausmaß der Flut bewältigen und stehen aktuell unter der wachsenden Belastung deutlich erhöhter Kosten in beinahe allen Lebensbereichen.

Da freut man sich natürlich, wenn es weiterhin Sponsoren gibt, die uns nach Kräften unterstützen. So war es auch beim 1. Tourismustag, hier war der Hauptsponsor die Kreissparkasse Ahrweiler. Vielen Dank.

Das Ahrtal lebt von seiner Vielfalt, besonders in Sachen Wein. Die Qualität der Ahrweine ist in den vergangenen 25 Jahren unglaublich gestiegen. Unsere Weine, besonders die Spätburgunder (Pinot Noir), erfahren national und inzwischen auch international hohe Anerkennung. Unter diesem Aspekt hat es mich sehr verwundert, dass es anlässlich des 1. Tourismustag nur Weine der größten Winzergenossenschaft, der DAGERNOVA, gab. Ausschließlich. Die Qualität der gereichten Weine entsprach höchstens gerade mal dem Mainstream aus dem Lebensmittel-Einzelhandel.

Wo waren die wirklichen Kreszenzen unserer fantastischen Ahrweine? Warum bietet man uns, als unmittelbare Vertreter des Ahrtals, ausgerechnet nur Basis-Weine der größten regionalen Genossenschaft an? Soll das der aktuelle Spiegel hochverdienter Arbeit unserer z. T. herausragenden Winzer, generationsübergreifend, sein? Unsere Winzer bieten eine unglaubliche Palette: vom aktiven Garagenwinzer, über selbstvermarktende Familienbetriebe bis hin zu sieben VDP-Weingütern – und damit tatsächlich, auf die Anbaufläche gerechnet, die höchste Dichte an VDP-Winzern.

Hier freue ich mich, wenn der Ahrtal-Tourismus für den im kommenden Jahr geplanten 2. Tourismustag mehr Transparenz schafft.

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